23.-28. März 2024,
täglich 13-18 Uhr.
Nach Absprache kann die Ausstellung auch außerhalb dieser Zeiten besucht werden!
Bernhard Hoetger zählte im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts zu den bedeutendsten Bildhauern der deutschen Avantgarde und gilt bis heute als Wegbereiter der Moderne, wie es Paula Modersohn-Becker in der Malerei war.
Führende Galeristen wie Flechtheim, Thannhauser und Goltz widmeten ihm Einzelausstellungen. Später löste sich Hoetger aus der Zusammenarbeit mit den Galerien und fokussierte sich auf die enge Kooperation mit individuellen Auftraggebern. Dazu zählten Persönlichkeiten wie Hermann Bahlsen, August von der Heydt, Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein sowie Ludwig Roselius.
Als der Kunstmarkt in den 1930er Jahren weitgehend zusammenbrach, suchte Hoetger die Nähe zu den Nationalsozialisten. Angesichts der ausgesprochen wertschätzenden Haltung Hoetgers gegenüber anderen Kulturen und eines entsprechenden Niederschlags in seinem Oeuvre erscheint dieser Schritt als schwer greifbarer Widerspruch.
Bewog ihn die Hoffnung auf Aufträge durch das Regime dazu oder der Versuch, der Einstufung als entarteter Künstler zu entgehen? Letzteres konnte Bernhard Hoetger nicht verhindern. Seine Arbeiten wurden aus den Museen entfernt. Nach dem Krieg fehlte die Unterstützung seitens der Galerien und Hoetger verstarb 1949 als gebrochener Mann in der Schweiz. So geriet Bernhard Hoetger als Bildhauer weitgehend in Vergessenheit und ist heute meist im Zusammenhang mit seinen Verdiensten um die expressionistische Architektur in Bremen und Worpswede bekannt.
Anlässlich des 150. Geburtstages möchten wir im Rahmen einer Jubiläumsausstellung ein Schlaglicht auf das bildhauerische Oeuvre Hoetgers werfen, das von einer faszinierenden und einzigartigen Diversität und stilistischen Vielfalt gekennzeichnet ist.