1903 - 1904.
Höhe: 14 cm.
Signiert: B. Hoetger Paris.
Unterseitig Modellnummer der Gießerei Eugene Blot (3445).
Expertise: Wolfgang Werner, Bremen.
Werksverzeichnis: Drost Nr. 22, Werner Nr. 40.
Verkauft.
Es handelt sich bei der Frauenbüste I um eine von drei Vorstudien zur Fécondité. Das Werk ist ein interessantes Belegstück für die Phase, in der Hoetger seine Abkehr vom
Impressionismus Rodins vollzog und sich von der bewegten Oberfläche einer statischen, monumentalen Formensprache mit glatten Flächen zuwendete, die sich durch eine gesteigerte Expressivität
auszeichnete. Hoetger wagte diesen Schritt noch lange vor Wilhelm Lehmbruck und Ernst Barlach und kann damit zu Recht als erster Deutscher Bildhauer des Expressionismus angesehen werden.
Derzeit sind lediglich drei Güsse dieser seltenen Bronze bekannt. Einer befindet sich in der Sammlung der Museen Böttcherstraße in Bremen, ein weiterer in Privatbesitz.
Literatur
Anczykowski, M. (1998): Bernhard Hoetger: Skulptur, Malerei, Design, Architektur, Nr. 230.
Drost, S. (1974): Bernhard Hoetger 1874 – 1949, sein Leben und Schaffen, Nr. 22 und Abb. 5.
Werner, W. (1977): Hoetger – Plastiken aus den Pariser Jahren 1900 – 1910, Nr. 40.