Bernhard Hoetger (1874 - 1949), Weinende (Pleureuse).

1901.

Bronze, gegosssen, poliert und patiniert.

Höhe: 27,5 cm.
Signiert: Hoetger.
Stempel der Gießerei Eugene Blot, Paris.

Reste eines Etiketts auf der Unterseite.
Werksverzeichnis: Honisch Nr. 2, Drost Nr. 16, Werner Nr. 6.

 

Werner nennt vier Exemplare in Privatbesitz.

 

Verkauft.

 

Der Gießereistempel weist die vorliegende Skulptur als Guss der Firma Eugene Blot aus, mit der Hoetger in seiner späten Pariser Zeit wenn auch nicht ausschließlich, so doch überwiegend zusammengearbeitet hatte. Da ihm die zu dieser Zeit in Frankreich verbreitete dicke und alles zukleisternde Patina missfiel, setzte Hoetger durch, dass Blot eine dünne Oberfläche für seine Skulpturen verwendete. Diese wurde durch Feuer und Säuren aus dem Metall selbst erzeugt, und nicht aufgetragen. Es ist diese Art der Patinierung, die im frühen 20. Jahrhundert in Deutschland üblich war, und beispielsweise von der 1897 gegründeten Gießerei Noack in Berlin von Beginn an praktiziert wurde.

 

Der hier zum Verkauf stehende Guß bezeugt eindrucksvoll, welche Qualität durch die hervorragende französische Gießereikunst in Verbindung mit der deutschen Art der Patinierung erzielt werden konnte.

 

 

Literatur:

 

Anczykowski, M. (1998): Bernhard Hoetger: Skulptur, Malerei, Design, Architektur, Nr. 207.

 

Drost, S. (1974): Bernhard Hoetger 1874 – 1949, sein Leben und Schaffen, Nr. 16.

 

Honisch, D. (1964): Bernhard Hoetger : Gedächtnisausstellung zu seinem 90. Geburtstag, Nr. 2.

 

Meier-Graefe, J., Aubry, R. (1901): La Maison Moderne. Documents sur l’Art industriel, S. 4, Nr. 3421-1.

 

Werner, W. (1977): Hoetger – Plastiken aus den Pariser Jahren 1900 – 1910, Nr. 6.

 

 

Bernhard Hoetger