George Grosz ist vor allem für seine gesellschaftskritischen Arbeiten aus der Zeit der Weimarer Republik bekannt. Als Vertreter der neuen Sachlichkeit prangert er in der Malerei, Grafik und Karikatur die Missstände dieser Zeit an und bedient sich dabei eines sehr drastischen und provokanten Stils. Seine Kritik richtet sich gegen Wirtschaft, Militär, Politik und Klerus und greift dabei Sujets aus den Schattenseiten des großstädtischen Lebens auf, wie kriminelle Milieus, Prostitution, Gewalt und soziale Gegensätze. Dies lässt ihn schließlich zum wahrscheinlich meistgehassten Künstler der Nationalsozialisten werden und er wäre mit Sicherheit verhaftet und ermordet worden, hätte ihn nicht seine Emigration in die USA am 12. Januar 1933 davor bewahrt. Sein Atelier in Berlin wurde gestürmt, die als „entartet“ eingestuften Werke beschlagnahmt und George Grosz am 8.3.1933 ausgebürgert.
In den Vereinigten Staaten konnte er seine künstlerische Existenz fortführen, da ihm ein Lehrauftrag an der New Yorker Art Students League ein finanzielles Grundeinkommen sicherte. Während dieser Zeit entstanden viele Arbeiten, die die Grausamkeiten des zweiten Weltkrieges in apokalyptischen Szenen thematisierten. Ein weiteres bedeutendes Segment sollte die Aktmalerei werden, die z.T. pornographische Züge annahm. Nach dem Krieg wurde das Oeuvre unpolitischer und dekorativer, es umfasste zarte Aquarelle mit Motiven der Landschaftsmalerei, Akte und Stillleben.