Sam Francis

Sam Francis gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des Action Painting.

Während seines Studiums der Kunstgeschichte in Berkeley begeisterte er sich zunächst vor allem für die Kunst des abstrakten Expressionismus von Mark Rothko, Arshile Gorky und insbesondere Clyfford Still. Es folgten Impressionen in seinen Pariser Jahren, die sich auf zahlreiche Künstlerkontakte insbesondere aus dem Umfeld des Bildhauers Jean-Paul Riopelle zurückführen lassen. So entwickelte sich Francis zu einem der wichtigsten Protagonisten des Tachismus. Technisch ließ er in dieser Zeit Rinnsale von Farbe in unterschiedlicher Stärke auf dem Malgrund ineinanderfließen und große Farbkleckse bilden.

Es schlossen sich rastlose Wanderjahre an, die mit einer künstlerischen Weiterentwicklung einhergingen, bei der seine Arbeiten neben zeitgenössischer Französischer Malerei vor allem von der Asiatischen Kultur und dem Zen Buddhismus inspiriert wurden. Nach seiner Rückkehr nach Kalifornien 1962 wurde Sam Francis sesshaft und in den 1970er Jahren, mittlerweile als ein arrivierter Künster, wandte er sich schließlich dem Action Painting zu. Psychoanalytische Sitzungen mit Dr. James Kirsch 1971 ließen Francis fortan seine Träume und die von ihnen unbewusst transportierten Bilder verarbeiten. In den frühen 70er Jahren entstanden die so bezeichneten Fresh Air pictures. Dabei wurden Lachen, Spritzer und Tropfen von Farbe auf noch feuchte Farbbänder appliziert, die zunächst mit einem Roller aufgetragen worden waren. 1973 und 74 orientierten sich zahlreiche oft großformatige Werke an einer Matrix. Diese Struktur verschwand ab 1980 aus dem Oeuvre allmählich, als sich Francis stark der Druckgrafik zuwandte und Stiche, Monotypien und Lithografien erschuf.